Der Taifun war tatsächlich sehr stark.
Brief der Piaristen von Cebu auf den
Philippinen vom 11.11.2013
Der Taifun war tatsächlich sehr
stark. In unserem Fall, im Haus der Piaristen in der Stadt Cebu,
spürten wir seine Stärke aber nur in geringerem Maße
(Windstärke 3). Hier hatten wir einige umgefallene Bäume,
Äste und Blätter lagen am Boden, und wir blieben zwei Tage
ohne Strom und Wasser. Im Norden unserer Insel war die Intensität
viel höher und Städte wie Dan Bantayan und Bantayan wurden
dem Erdboden gleich gemacht. In diesen Orten hatte der Taifun
Windstärke 5. Auch Städte wie Tacloban, Ormoc
(Leyte Island) wurden ganz schrecklich in Mitleidenschaft gezogen.
Vor allem in Tacloban ist die Zahl der Toten und Vermissten sehr
hoch. In vielen Orten ist noch immer kein Strom und kein Wasser, und
da die Straßen, Flughäfen und Häfen betroffen sind,
ist es schwierig, die Versorgung mit Nahrung und Wasser ebenso wie
die Gesundheitsversorgung durch ärztliche Hilfe wieder
herzustellen. Wir Piaristen haben drei Mitbrüder, die aus
diesen Regionen kommen. Einer von ihnen, Pater Francis Mosende aus
der Kommunität von Cebu, war gestern in Ormoc, wo seine Familie
lebt. Gott sei dank haben sie keinen persönlichen Verlust zu
verzeichnen, aber die Häuser seiner Brüder sind ohne Dach,
die Dächer sind buchstäblich weggeflogen, wie die meisten
in diesem Ort. P. Francis konnte ihnen etwas Hilfe bringen. Die
beiden anderen, zwei junge Piaristen in Manila, kommen ebenfalls aus
der Nähe dieser Städte. Bis Montag 11.11.2013 (über 60
Stunden nach dem Taifun) hatten sie keine Nachricht von ihren
Verwandten und waren beunruhigt, da das Telefon nicht funktionierte,
und es auch keine Handy-Verbindung in diesen Bereich gab. Einer von
ihnen war schließlich in der Lage, eine seiner Schwestern zu
finden und hofft, dass der Rest der Familie ebenfalls wohlauf ist.
Heute sind beide von Manila zu ihren Heimatorten abgereist,
obwohl die Reise schwierig sein wird, da der Flughafen in Tacloban
zerstört wurde. Sie müssen zuerst zu uns nach Cebu kommen
und von hier aus nach Ormoc in einem Boot fahren oder zu einer nahe
gelegenen Stadt und dann weiter zu Fuß gehen, so gut man kann,
da viele Straßen in den umliegenden Orten beschädigt oder
zerstört wurden . Die Situation vieler Menschen ist ähnlich
und sogar noch schlimmer. Sie haben viele Mitglieder aus den Familien
verloren, und in einigen Fällen haben es nur ein oder zwei von
ihnen überlebt. Sie haben Verwandte in anderen Orten, aber kaum
die Möglichkeit, mit ihnen zu kommunizieren, wenn sie Erfolg
haben, um dorthin zu gelangen. Ich habe mehrere Leute in Cebu
getroffen, deren Familien alles, was sie besaßen, verloren
haben. Eine Frau, die zu unseren täglichen Messen in die
Kapelle kommt, erzählte uns, dass ihre Kinder ein Haus in
Tacloban hatten und alles verloren haben. Und da es nichts zu essen
und trinken gab, fanden Plünderungen statt, und die Leute
nahmen, was in den Geschäften war, auch oft Sachen, die nicht
lebensnotwendig waren. Was die Menschen in diesen Orten in diesem
Moment am meisten spüren, ist der Mangel von Wasser und
Grundnahrungsmitteln wie Reis oder Brot. Und es ist nicht einfach,
sie zu bekommen, weil die Straßen so beeinträchtigt sind.
Es gibt Orte, die viele Monate brauchen werden, bis sich die Lage
bessern kann. Von diesen Orten kommen Nachrichten von Menschen. Wenn
sie über das Erlebte erzählen, ist es sehr
erschütternd. Noch vor ein paar Wochen haben wir einen
kleinen LKW voll Lebensmitteln und Wasser auf die Insel Bohol
gebracht, für diejenigen, die vom Erdbeben im Sommer betroffen
waren. Jetzt werden wir versuchen, in irgendeiner Weise zu den vom
Taifun betroffenen Menschen zu kommen, um ihnen zu helfen. Diese Orte
liegen ein wenig weiter weg. Wir werden sehen, wie wir es schaffen.
Da wir wenig Vertrauen zu den offiziellen staatlichen Stellen haben,
werden wir es durch kirchliche Einrichtungen versuchen. Schon durch
die Orden-Superiorenkonferenz haben wir Geldspenden geschickt und
werden es weiter tun. Es gab und gibt so viel Leid. Eine große
Umarmung für alle im Namen der Opfer. P. Miguel Artola SP und P.
Raju Antony SP
Die Piaristen auf den Philippinen
versuchen, den Taifunopfern zu helfen. Die Piaristen-Volksschule will
sie dabei unterstützen, indem sie ihnen den Ertrag ihres
Benefizkonzerts am 13.12.2013 zugute kommen lässt.
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