Unsere
Kirchenpatronin, die hl. Thekla, stammt aus Ikonium, dem
heutigen Konya in der Türkei. Sie lebte dort im 1. Jhd nach
Christus und war eine Schülerin des hl. Paulus. Über ihr
Leben berichten die Akten des Paulus und der Thekla aus dem 2.
Jahrhundert nach Christus.
Als Paulus auf seiner ersten
Missionsreise in ihre Heimatstadt kommt, begeistert sich
Thekla für seine Predigt. Sie verweigert die Heirat mit ihrem
Verlobten und will ganz für Christus leben. Deshalb wird sie von
ihrer Familie angezeigt und soll – obwohl noch nicht einmal
getauft - am Scheiterhaufen verbrannt werden. Unser Hochaltarbild
zeigt diese Szene.
Ein Regenguss löscht aber das Feuer des
Scheiterhaufens, Thekla überlebt und reist Paulus nach Antiochia
nach, um von ihm getauft zu werden. Sie findet dort aber Paulus
nicht. Auch in Antiochia wird sie verfolgt: sie wird als
Tempelschänderin angeklagt und soll in der Arena den wilden
Tieren vorgeworfen werden.
Die Frauen der Stadt verteidigen sie
aber, und Triphaina, eine Tante des Kaisers, nimmt sie vor dem
Martyrium in ihr Haus auf, um Thekla vor dem Kerker und der ihr dort
drohenden Vergewaltigung zu bewahren. Triphaina bittet Thekla, für
ihre verstorbene Tochter um ewiges Leben zu beten, was diese auch tut
und so ihr Herz noch mehr gewinnt.
Als dann in der Arena
verschiedene wilde Tiere auf Thekla losgelassen werden, greifen diese
sie nicht an. Thekla, noch nicht getauft, gibt sich selbst die
Nottaufe. Triphaina fällt in Ohnmacht. Daraufhin lässt der
Statthalter Thekla aus Angst vor der Rache des Kaisers
frei.
Triphaina aber ist jetzt wirklich von der Auferstehung der
Toten überzeugt. Nachdem Thekla sie im Wort Gottes unterrichtet
hat, werden sie und die meisten ihrer Mägde gläubig.
Thekla reist dann weiter Paulus nach und erhält von ihm den
Auftrag, in ihrer Heimat Anatolien zu missionieren und zu predigen.
Dort stirbt sie in hohem Alter eines natürlichen Todes.
Die
hl. Thekla war vom 4. bis 7. Jahrhundert die populärste Heilige
der Christenheit. Ihr Kult blühte besonders in Ländern wie
Syrien, Ägypten und dem Irak - Ländern, in denen auch heute
noch Christen bedroht und verfolgt werden.
(Renate Eibler)
Mehr Infos über die hl. Thekla: siehe
www.st.thekla.at/pfarre