Josef und Maria erleben
in der gerade gehörten Geschichte schockiert, wie ihr Jesus, der
ihnen so vertraut ist, seinen Weg geht und darauf beharrt, dass das
ja gar nicht anders geht: Er muss einfach seine Sonderwege gehen,
wenn er dem gehorcht, von dem jede Elternschaft ihre Berechtigung
bezieht, nämlich dem himmlischen Vater.
Die Geschichte von
Jesus in den Jahren der Pubertät war mir als Vater ein großer
Trost, besonders dann, wenn meine Söhne, meine Tochter
Entscheidungen trafen, die ich nicht sofort nachvollziehen
konnte.
Wenn unsere Kinder ihren eigenen Weg ziehen, ist das für
uns Eltern auch ein Anlass zur Freude: geht damit doch eine Frucht
auf, die wir mit Liebe gepflegt haben.
Dass das nicht immer so
leicht geht, weil wir als Eltern nicht immer rasch erkennen, was die
Jungen bewegt, das wird uns hier am Beispiel von Josef und Maria vor
Augen geführt: Es ist also keine Schande, wenn wir manchmal
etwas länger brauchen: Es ist ja nicht unser Leben, was die
jüngere Generation lebt. Ich finde, dieser Gedanke hat viel
Entlastendes - für beide Seiten. Wir Eltern können also
getrost unsere Kinder und deren Weg der Hand Gottes anvertrauen. Bei
ihm sind sie gut aufgehoben.
Nach Mag. Rolf Sauer (www.predigtforum.at )